Andere Länder, andere Traditionen

So unterschiedlich feiert die Welt Silvester

Von farbiger Unterwäsche über Linsen hin zur Glückwunsch-Überbringung der besonderen Art: Jedes Land begrüßt das neue Jahr mit eigenen Bräuchen. Hier ein Blick in die internationale Traditionsvielfalt:

Südamerika: Glückwünsche zum Anziehen

In Peru, Chile und Brasilien läuten die Menschen den Jahreswechsel mit bunter Unterwäsche ein. Dabei steht jede Farbe für einen speziellen Wunsch: Grüne Unterhosen sollen Geld und Reichtum bescheren, weiße Unterwäsche Gesundheit und Kindersegen und Rot steht für die Liebe. Wer sich für Gelb entscheidet, hofft auf Glück und Freude.

Allerdings gibt es länderspezifische Unterschiede. In Brasilien symbolisiert gelbe Unterwäsche beim Jahreswechsel Gold und Reichtum, Grün steht für Hoffnung und Erneuerung und Blau bedeutet mehr Gelassenheit, Ruhe und Geduld. In Peru wählen die meisten Menschen Gelb, um sich Glück fürs neue Jahr zu wünschen. Wichtig: Der Tradition nach wirkt der Brauch aber nur, wenn man die Unterwäsche geschenkt bekommt und nicht selbst kauft.

Italien: Linsen sollen Geldbeutel füllen

In Italien versuchen die Menschen dem Glück mit Linsen auf die Sprünge zu helfen. Früher schenkten sie sich Geldbeutel voller Linsen – auf dass dieser sich im neuen Jahr dann mit echten Münzen füllen würde. Heute gibt es vor allem gekochte Linsen, die nach Mitternacht gegessen werden.

Bulgarien: Ein Kirschbaumzweig für Gesundheit

Dieser Neujahrsbrauch klingt zunächst etwas ungewöhnlich: Zum Jahreswechsel ziehen Kinder von Tür zu Tür und schlagen den Bewohnerinnen und Bewohnern mit einer Surwatschka – einer geflochtenen, hübsch verzierten Rute aus Kirschbaumzweigen – sanft auf den Rücken. Im Gegenzug erhalten die Kinder für ihre Gesundheitswünsche kleine Geschenke und Süßigkeiten. Der Kornel-Kirschbaum gilt als besonders robust, und so sollen die sanften Schläge die Gesundheit stärken.

Mexiko: Wasser spült alte Tränen weg

In Mexiko darf am Silvesterabend eines nicht fehlen: ein Glas Wasser – allerdings nicht zum Anstoßen, sondern zum Umstoßen. Dem Brauch nach schütten die Menschen den Inhalt des Wasserglases auf der Straße aus, um alte Sorgen und Ängste, die sich über das Jahr angesammelt haben, loszulassen. Ein schönes Ritual für ein neues Jahr voller Zuversicht

Zuerst erschienen auf www.nkl.de 

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